Im Jahr 2003 kündigte sich meine erste Tochter und somit die Familienphase an. Um flexibler zu sein und mein Berufsleben mit den Bedürfnissen meiner Tochter besser zu verbinden, wurde ich nebenberuflich selbständig. Ich machte eine Fortbildung zur Kursleitung für „Starke-Eltern-Starke-Kinder“-Kurse, war im Bereich der Familienarbeit und Elternberatung aktiv und veranstaltete Freizeitangebote für Kinder.
Ich schrieb mich nochmal für ein Studium ein und befasste mich am Institut für Religionswissenschaft mit Fragen der Psychologie und Soziologie des Glaubens und Unglaubens. Besonders beschäftigten mich die Fragen nach Resilienz (die seelischer Widerstandskraft), Salutogenese (Wie entsteht Gesundheit?) und den Erkenntnissen der Neurowissenschaften (Die Bedeutung des Gehirns für unser Fühlen, (Er-)Leben und Handeln.)-
Die Geburt meiner zweiten Tochter unterbrach das Studium jäh: Sie wurde mit dem Down-Syndrom geboren. Dies beschäftigte mich in den nächsten 3 Jahre derart, dass wenig Raum für anderes blieb. Ich war vollauf mit den Bedürfnissen meiner Kinder, der Versorgung meiner behinderten Tochter und der Bewältigung dieser Lebenskrise beschäftigt. Mein Leben drehte sich nun voll um die Familie und so beschlossen wir ein drittes Kind zu bekommen. Mit meinem Sohn war die Familie dann komplett und nach einigen Jahren hatte ich dann doch alles so geordnet, dass ich mich voll Enthusiasmus in den Abschluss meines Studiums und die Erarbeitung einer Diplomarbeit stürzen konnte.